🏠 » ERP » ERP Grundlagen » ERP Beispiele

Enterprise Resource Planning Systeme im Alltag

ERP steht für Enterprise Resource Planning. Damit ist die Aufgabe der Ressourcenplanung eines Unternehmens gemeint. Im IT-Umfeld existieren ERP-Systeme, die diese Aufgabe computergesteuert wahrnehmen.

Bei der heutigen Datenflut und der Masse der zu überwachenden Aufgaben, ist eine Bewältigung dieser Arbeiten ohne computergestützte Systeme nicht mehr denkbar.

Ein ERP-System bildet die Schnittstelle zwischen unterschiedlichen Anwendungen. Es gewährleistet den Datenaustausch zwischen verschiedenen Datenbanken und Datenquellen.

Somit dient das ERP-System der Daten-Kommunikation und unterstützt die Planungen durch die stete Aktualisierung aller vorhandenen Datenstämme.

ERP Beispiele – wo werden ERP-Systeme eingesetzt?

Stammdatenverwaltung

Oft existieren in einem Unternehmen zahlreiche Anwendungen, die mitunter auf verschiedenen Datenbanken aufsetzen. In jeder Datenbank werden Adressen gespeichert. Nun ist es aber erforderlich, dass die unterschiedlichen Anwendungen miteinander kommunizieren.

Die jeweils entfernte Datenbank muss feststellen können, welcher ihrer Adressdatensätze dem Datensatz der abgleichenden Datenbank entspricht. Hier kommt das ERP-System ins Spiel.

Es fungiert als Mittler und bildet die Schnittstelle zwischen beiden Anwendungen. Das ERP-System selbst hält in der Regel die Verbindung zwischen den bestehenden Datensätzen vor. Ändert sich eine Adresse in Anwendung A, so leitet das ERP System diese Adressänderung an Anwendung B weiter.

Dokumentenmanagement

ERP-Systeme werden gerne zur automatisierten Verarbeitung von Buchungen und Zahlläufen verwendet. In diesem Fall werden alle Ein- und Ausgangsrechnungen eingescannt und mit einer Software automatisiert erfasst. Das ERP-System erhält alle notwendigen Informationen, wie zum Beispiel Bestell- und Rechnungsnummer, Zahlungskonditionen und Bankverbindung. Diese Daten werden mit den Kreditor- oder Debitordaten abgeglichen.

Auch die eigentliche Verwaltung von digitalisierten Dokumenten kann über ein ERP-System erfolgen. Hierbei werden alle Papierdokumente eingescannt und kategorisiert abgelegt. Das ERP-System verbindet die Dokumentendaten mit den Stammdaten der zugehörigen Kreditoren, Debitoren, Mandanten oder ähnlichem.

Produktionsplanung und -steuerung

In der Produktionsplanung und -steuerung spielen ERP-Systeme eine bedeutende Rolle. Das System kennt den Ist-Stand der benötigten Materialien, weil diese bei jedem Lagerabgang ausgebucht werden.

Anhand dessen werden Bestellungen benötigter Materialien getätigt. Hierbei gilt es logistische Vergleiche anzustellen. Das System vergleicht die Lieferpreise der unterschiedlichen Lieferwege (Flugzeug, Schiff, Bahn, usw.) und plant den Materialeinkauf zum günstigsten Preis. Wenn alle Materialien vorhanden sind, verfolgt das ERP-System den Fertigungsprozess.

Das fertige Produkt muss eventuell gelagert werden, der Lagerort muss in der Datenbank gespeichert werden. Soll das Produkt verkauft werden, übernimmt das ERP System den logistischen Ablauf.

ERP-Systeme in der Automobilindustrie

In der Automobilindustrie bestimmen immer häufiger die Kunden durch einen Online-Konfigurator, welche Funktionalitäten und Designs sie in ihrem Neuwagen verbaut haben möchten. Ein solcher Konfigurator kann nach Abschluss des Kauf- und Gestaltungsvorgangs die Material- und Produktdaten an ein ERP-System weitergeben. Dieses prüft das Lager auf die Verfügbarkeit der Teile und Rohstoffe. Sind diese vorhanden, werden sie direkt für die Produktion reserviert. Sind sie nicht vorhanden, beginnt der Bestellprozess.

Das zu erstellende Fahrzeug besteht systemseitig aus zahlreichen Einzelprodukten, diese wiederum aus zahlreichen Einzelmaterialien. Das ERP-System kann alle verbauten Materialien und Produkte auflisten und deren Herkunft und Kaufbeleg nachweisen.

Weiterführende Artikel